Aconitum
in der Homöopathie

Inhaltliche Betreuung
Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin
Ich bin seit 2008 in eigener Naturheilpraxis in der Eifel mit Schwerpunkt Homöopathie und seit 2012 als Medizinjournalistin – ebenfalls mit Schwerpunkt Homöopathie - tätig. Als Dozentin für Kinder-Homöopathie betreue ich eine Fachweiterbildung für Heilpraktiker und Ärzte im Bereich der Kinderheilkunde.
🖊 Aktualisiert am: 19.09.2023

Was ist Aconitum?
Das homöopathische Einzelmittel Aconitum hilft bei negativen Gemütsregungen, die durch Ärger oder Schreck entstehen und durch trockene, kalte Winde sowie um Mitternacht begünstigt werden. Sie treten typischerweise sehr plötzlich auf und sind durch heftige Schmerzen, Ruhelosigkeit und (Todes-) Angst gekennzeichnet.
Als Konstitutionsmittel mit Wirkung auf Herz und Kreislauf ist Aconitum vor allem bei Patienten in Schockzuständen angezeigt; kommt aber ebenso bei allen akut einsetzenden Entzündungs- und Erkältungsbeschwerden sowie bei unvollständig eröffnetem Muttermund und Harnproblemen von Säuglingen zum Einsatz.
Leitsymptome
- Sehr plötzliches Auftreten
- Heftigste Beschwerden
- Körperliche und geistige Unruhe
- Große Angst
- Hohes Fieber
- Beschwerden nach einem Schock
- Beschwerden nach Aufenthalt in trockenem, kaltem Wind
Informationen zum Mittel
Woran erkennt man Patienten, die Aconitum benötigen?
Aconitum ist robust und lebhaft, hat einen vollen Puls und häufige Schwindelgefühle. Er erkrankt rasch, wird aber genauso schnell wieder gesund.
Aconitum-Erwachsene sind ungeheuer ängstlich. Sie haben eine besonders starke Furcht vor dem Tod und sind sich sicher, bald sterben zu müssen. Sie werden von weiteren Ängsten wie Platzangst oder Furcht in großen Menschenmengen oder vor einem Erdbeben geplagt. Die Angst kann sich bis zu Zuständen von echter Panik steigern. Die Patienten sind körperlich extrem unruhig. Sie können nicht still sitzen oder liegen. Ständig wechseln sie die Position oder laufen ängstlich herum.
Aconitum-Kinder sind ungeduldig, stur, neigen zu Streitereien und sehen alles erst mal negativ. Auffällig ist ihre körperliche Unruhe. Sie sind ständig in Bewegung, was besonders in der Schule ein Problem darstellt, da sie nicht ruhig auf ihrem Stuhl sitzen bleiben können.
Modalitäten
ⓘ Modalitäten im Begriffslexikon erklärt
Aconitum ist bei allen typischen Symptomen angezeigt, die sich durch folgende Modalitäten verbessern oder verschlechtern:
- Im Freien
- Ruhe
- Sobald der Patient anfängt zu schwitzen.
- Berührung
- Schock oder Schreck
- Kalter, trockener Wind
- Nachts
- Licht und Geräusche
- Im warmen Zimmer
Was sind typische Anwendungsgebiete für Aconitum?
- Panikattacken
- Schock
- Angina pectoris
- fieberhafte Erkältungen
- Krupp-Husten
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Anwendungsgebiete im Detail
bei Angstattacken, Panikgefühlen und bei Schock ausgelöst durch Unfall oder Krankheit. Angst vor dem Sterben oder dem Tod.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Ängste im Detailplötzliche heftige Schmerzen ausgelöst durch kalten, trockenen Wind. Die Bindehaut ist trocken, gerötet und heiß ebenso die Augenlider. Ist ein Fremdkörper der Verursacher, sollte der Augenarzt aufgesucht werden.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Bindehautentzündung (Konjunktivitis) im DetailPlötzlich auftretende, schmerzhafte Brustdrüsenentzündung. Auslöser oft Erkältung oder ein Schock. Schlimmer nachts und im warmen Zimmer. Besserung an der frischen Luft.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Brustdrüsenentzündung im Detailgroßer Durst besonders auf kalte Getränke bei hohem Fieber.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Durst, groß im Detailplötzliches Auftreten und schnell steigendes Fieber, oft in Verbindung mit schnellem Puls. Infekt wird ausgelöst durch kaltes, trockenes Wetter oder Zug. Der Patient wirkt ängstlich und unruhig und empfindet großen Durst. Aconitum ist das Mittel für das Anfangsstadium.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Erkältung/ Grippe/ fieberhafter Infekt im Detailbei akutem Fieber, das nachts ausbricht, ausgelöst z. Bsp. durch Zugluft, häufig in Verbindung mit Schüttelfrost und klopfendem,harten Puls. Die Haut ist heiß und trocken, Patient fühlt sich ängstlich, unruhig und ist sehr durstig.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Fieber im DetailHalsschmerzen als Folge von kaltem, trockenem Wind und als möglicher Vorbote eines grippalen Infektes im Anfangsstadium. Die Schmerzen sind stechend und treten plötzlich auf, häufig in Verbindung mit hohem Fieber. Der Patient hat großen Durst und Schweißausbrüche.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Halsschmerzen im DetailAconitum ist das wichtigste Mittel, das zuerst in Frage kommt bei sehr starken, Schmerzen mit Steifheit bis zu Bewegungsunfähigkeit, häufig in Verbindung mit der Angst sich zu bewegen. Wärme, Druck und Berührung verschlimmern die Beschwerden.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Hexenschuss (Lumbago) im Detailplötzlich beginnender, nächtlicher Husten. Der Husten ist trocken und pfeifend, er kann ein Erstickungsgefühl hervorrufen. Patient friert, ist unruhig und ängstlich. Auch bei Pseudokrupp geeignet.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Husten/ Bronchitis im Detailbei plötzlichen, unerwarteten Ereignissen, die einen großen Schrecken und mit großer Heftigkeit erfahren werden z. B. einem unerwarteten Todesfall.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Kummer/ Trauer im Detailwenn die Periode zu spät einsetzt und eher schwach ist, ausgelöst durch einen grippalen Infekt oder Schock.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Menstruationsbeschwerden im Detailplötzlich auftretende, heftige, stark pulsierende Schmerzen an Schläfen und Stirn, hauptsächlich in der linken Gesichtshälfte. Patient ist ängstlich, ruhelos und sehr durstig. Auslöser sind Zorn, Furcht und Angst. Beschwerden verschlimmern sich durch laute Geräusche, Bewegung und Reden. Besserung an frischer Luft und bei Ruhe in einem abgedunkelten Raum.
Verschreibungspflichtig bis einschließlich D3.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Migräne im Detailakute Steifigkeit mit sehr starken Schmerzen bei der geringsten Bewegung. Wärme verschlechtert die Beschwerden.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Nackenschmerzen im Detailplötzlich auftretende, heftige Schmerzen, häufig in Verbindung mit hohem Fieber. Ursache ist oft Kälte und trockener, kalter Wind.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Ohrenschmerzen im DetailPlötzlich auftretende Rückenschmerzen. Auslöser oft kalter Wind, Zugluft, Kälte oder Schock.
Schmerzen sind reißend und strahlen in andere Bereiche aus. Begleitend Taubheitsgefühle oder Kribbeln im Rücken. Verschlimmerung nachts im warmen Zimmer. Besserung an der frischen Luft.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Rückenschmerzen im Detailbei physischer und psychischer Ruhelosigkeit mit Herzklopfen, Atemnot, bösen Vorahnungen, großer Angst bis hin zu Todesfurcht.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Ruhelosigkeit im DetailAlbträume durch seelische Belastungen und Angst, besonders geeignet im Alter.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Schlafstörungen im Detailbei akuten Schock-, Angst- und Panikzuständen.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Schock nach Unfall und Verletzungen im DetailDer Bereich der gezerrten Sehne ist rot, heiß und schmerzt stark. Die Patienten haben große Angst und sind sehr unruhig. Besser durch kalte Anwendungen. Schlimmer durch Wärme und während der Nacht.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Sehnenzerrung im DetailKreislaufschwäche in Verbindung mit großer Angst und körperlicher Unruhe. Die Betroffenen gehen auf und ab und sind ständig in Bewegung
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Sonnenstich im Detailbei starkem psychischem Stress, der durch ein plötzliches Ereigniss ausgelöst wird. Bei Angstzuständen und Panikattacken bis hin zu Todesangst.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Stress im Detailgegen akuten Verletzungsschock.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Verletzungen im Detailzu Beginn, vor allem bei sehr starke Schmerzen.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Verstauchung/ Verrenkung/ Prellung im Detailbei plötzlich auftretenden, heftigen, schießenden Zahnschmerzen. Auslöser können Zugluft, kalter Wind, eine beginnende Erkältung oder Ärger sein. Verschlimmerung abends und in der Nacht.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Zahnschmerzen im DetailDie verletzte Stelle ist heiß, rot und schmerzt stark. Patienten sind unruhig und haben große Angst. Besserung durch kalte Umschläge. Schlimmer durch Wärme und während der Nacht.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Zerrungen im DetailAnwendungsinformationen
Darreichungsformen von Eisenhut
Die für Aconitum üblichen Potenzen liegen zwischen D4 und D12. Aufgrund der extremen Giftigkeit der Pflanze sind alle Darreichungen bis D3 verschreibungspflichtig.
Aconitum Dosierung
Aconitum wird üblicherweise in der Potenz D30 gereicht. Man gibt stündlich fünf Globuli, bis eine Besserung eintritt. Alternativ können 10 in Wasser gelöste Kügelchen im Abstand von fünf Minuten schluckweise eingenommen werden. Kinder bzw. Neugeborene erhalten eine einmalige Gabe von drei Globuli D30.
Aconitum Wirkung
Aconitum wirkt auf das zentrale Nervensystem, Herz und Kreislauf, die Gelenke und die Atemwege.
Aconitum in der Schwangerschaft
Neben der Behandlung von Erkältung und grippalen Infekten in der Schwangerschaft, gilt Aconitum als Sofortmittel, wenn bei der Gebärenden während der Entbindung plötzlich Todesängste auftreten, die die Geburt erschweren. Man gibt es auch, um die Nachgeburt zu erleichtern und nachgeburtliche Brustentzündungen zu therapieren, sowie bei Harnverhalten, das sowohl bei der Mutter als auch beim Säugling im Wochenbett auftreten kann.
Aconitum für Neugeborene
Das Mittel hilft bei der Überwindung des Geburtstraumas, vor allem bei Kaiserschnittkindern oder sehr kompliziert verlaufenen Entbindungen. Gibt man das Mittel direkt nach der Geburt, senkt man das Risiko einer Neugeborenen-Gelbsucht.
Aconitum für das Baby
Aconitum ist das Hauptmittel zur Behandlungen von Krupp-Husten. Typischerweise tritt der Husten vor Mitternacht auf.
Aconitum hilft bei plötzlich auftretenden Erkältungen mit hohem Fieber.
Häufig waren die Säuglinge zuvor kaltem Wind oder Zugluft ausgesetzt. Die Babys sind ruhelos, sehr durstig und haben verengte Pupillen.
Aconitum für Hund, Pferd und Katze
Aconitum hilft bei Brustdrüsenentzündungen. Die Tiere bekommen ganz plötzlich Schüttelfrost mit anschließendem, sehr hohem Fieber. Sie sind ruhelos und ängstlich, so dass die Untersuchung erschwert ist. Die Entzündung der Brustdrüsen entwickelt sich meist dann, wenn die Tiere an Plätzen stehen, wo sie kaltem Wind ausgesetzt sind.
Das Mittel ist hilfreich bei Koliken, die sehr plötzlich während der Nacht auftreten. Das Tier ist schreckhaft, unruhig und ängstlich. Auslöser der Kolik ist kalter Wind oder Zugluft.
Nebenwirkungen von Aconitum
Es sind keine Nebenwirkungen verzeichnet. In der Stillzeit sollte Aconitum nicht direkt vor dem Stillen genommen werden, sondern mindestens 15 Minuten zuvor, besser noch danach.
Ähnliche Mittel
Belladonna
Aconitum und Belladonna sind bei Beschwerden hilfreich, die sich sehr plötzlich entwickeln und die einen heftigen Verlauf haben. Bei Infektionskrankheiten mit hohem Fieber haben sich die beiden Mittel als sehr hilfreich bewährt. Die Differenzierung ist anhand verschiedener Anzeichen möglich. Belladonna hat während des Fiebers keinen Durst, während Aconitum großen Durst auf kalte Getränke entwickelt. Fehlen die typische Ängstlichkeit und Ruhelosigkeit von Aconitum, wird eher Belladonna hilfreich sein. Bei Belladonna ist das Gesicht hochrot, bei Aconitum dagegen ist das Gesicht im Liegen gerötet und es wird beim Aufsetzen blass. Auch anhand der Pupillen lässt sich erkennen, welches der beiden Mittel angezeigt ist. Geweitete Pupillen weisen auf Belladonna hin und verengte Pupillen sind ein Hinweiszeichen auf Aconitum.
Phosphorus
Bei Furcht vor dem Tod kommen Aconitum und Phosphorus zur Behandlung in Betracht. Phosphorus hat ebenfalls diese panikartige Angst, allerdings ohne die ausgeprägte Ruhelosigkeit von Aconitum. Aconitum sollte gegeben werden, wenn die Panikzustände durch einen großen Schreck oder Schock ausgelöst worden sind.
Stramonium
Bei Angstzuständen nach einem Schreck oder Schock kommt neben Aconitum oft auch Stramonium zur Anwendung. Menschen, die Stramonium benötigen, erwachen oftmals mit Panik aus dem Schlaf. Sie brauchen dann eine Zeit um sich zu orientieren und richtig wach zu werden.
Fachwissen für Homöopathen
Ergänzende Mittel
Gut folgend
Unverträglich/feindlich
Antidote
Ähnliche/Verwandte Mittel

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Redaktionelle Leitung und Qualitätssicherung: Heilpraktikerin Ulrike Schlüter
Unsere Quellenangaben
- Handbuch der homöopathischen Leitsymptome und Bestätigungssymptome, Roger Morrison, Kai Kröger Verlag für homöopathische Literatur, Groß Wittensee, 1. Auflage, 1995
- Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre, William Boericke, Narayana Verlag, Kandern, 3. Ausgabe, 2010
- Leit- und wahlanzeigende Symptome der Homöopathie, Adolf Voegeli, Haug Verlag, Stuttgart, 5. Auflage, 2002
- Homöopathische Arzneimittellehre, S. R. Phatak, Urban & Fischer Verlag, München, 2. Auflage, 2004
- Homöopathische Arzneimittellehre für die Praxis, Gilbert Charette, Hippokrates Verlag, Stuttgart, 5. Auflage 1987
- Gesichtete Homöopathische Arzneimittellehre, Julius Mezger, Haug Verlag, Stuttgart, 11. Auflage, 1995
- Das kleine Buch der Arzneimittel-Beziehungen, I. Seider, Barthel & Barthel Verlag, 11. Auflage 2007
Letzte Aktualisierung: 19.09.2023
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Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch! Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Heilpraktiker, Arzt oder Apotheker!