Phosphorus

in der Homöopathie

Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

Inhaltliche Betreuung
Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

🖊 Aktualisiert am: 16.06.2022



Was ist Phosphorus?

Phosphorus kommt in der Homöopathie gegen Ängste, Kehlkopfentzündungen und Magenschwäche sowie lang anhaltende, schwer zu stillende Blutungen zum Einsatz.
Desweiteren hilft Phosphor gegen Erbrechen, das durch warme Speisen oder Getränke ausgelöst wurde. Gibt der Patient seinem dadurch auftretenden Durst auf kaltes Wasser nach, führt auch dieses zum Erbrechen, sobald es sich im Magen erwärmt hat.

Leitsymptome

  • Brennende Schmerzen und Hitzegefühl zwischen den Schulterblättern
  • Stechende Schmerzen zwischen den Rippen, schlimmer beim Liegen auf der linken Seite
  • Nervöse Erschöpfung mit Zittern am ganzen Körper
  • Blaue Ringe um die Augen
  • Großer Durst auf kaltes Wasser
  • Erbrechen, sobald Wasser im Magen warm wird
  • Sehstörungen (Buchstaben erscheinen rot, grüner Kreis um eine Kerzenflamme)
  • Nasenbluten
  • Schmerzloser, schwächender Durchfall
  • Schwäche- und Leeregefühl im gesamten Bauchraum
  • Heiserkeit
  • Schmerzender Kehlkopf
  • Plötzlich nachgebende Gelenke
  • Außerordentlich sensibel gegenüber jeglichen Sinneseindrücken
  • Angst vor Gewitter
  • Selbst kleine Verletzungen bluten stark und anhaltend

Informationen zum Mittel

Woran erkennt man Patienten, die Phosphorus benötigen?

Entsprechend der Leuchtkraft des Phosphors "strahlen" auch typische Phosphorus-Patienten. Sie sind angenehme, offene und liebenswürdige Menschen, die schon auf den ersten Blick sympathisch wirken. Da sie gern ihre Gefühle zeigen, sind sie leicht zu verletzen und verlangen dann viel Trost. Äußerlich fällt Phosphorus durch einen hohen, feingliedrigen Körperbau und rötliches oder rot-blondes Haar auf. Er leidet unter diversen Ängsten, macht sich Sorgen um seine Gesundheit und fürchtet sich vor Gewitter, Dunkelheit oder Alleinsein. Als besonders typisch gelten eine ausgeprägte Blutungsneigung und die rasche Ausbildung von blauen Flecken.

Modalitäten

Modalitäten im Begriffslexikon erklärt

Phosphorus ist bei allen typischen Symptomen angezeigt, die sich durch folgende Modalitäten verbessern oder verschlechtern:

Verbesserung:
  • Essen
  • Schlaf
  • frische Luft
  • Kälte
  • kaltes Essen und kalte Getränke
  • liegen auf der rechten Seite
  • Massagen
  • Ruhe
  • Trost
Verschlechterung:
  • am Abend
  • Bewegung
  • Elektrosmog
  • Gestank
  • Gewitter
  • kalte Luft
  • Lärm
  • links liegen
  • nach warmen Essen oder Trinken
  • Reden
  • seelische Belastung
  • stickige Räume
  • Überanstengung
  • Wasseradern
  • wenn das Wetter von kalt nach warm wechselt

Was sind typische Anwendungsgebiete für Phosphorus?

  • Ängste
  • Nasenbluten
  • Schlafstörungen
  • Erschöpfungszustände
  • Heuschnupfen
  • Magen- und Darmbeschwerden

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Anwendungsgebiete im Detail

Ängste

Angst vor Dunkelheit, Gewitter, Alleinsein besonders bei sensiblen, eher schreckhaften und furchtsamen Menschen mit Neigung zu Schwermut.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Ängste im Detail
Augenverletzung

Beschwerden infolge von Lichtblitzen oder grellem Licht. Blitze im Auge, eingeschränktes oder undeutliches Sehvermögen und Sehstörungen mit schwarzen Schatten. Begleitend treten Schwindel und Kopfschmerzen auf. Besserung durch kurze Ruhepausen. Schlimmer abends und nachts.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Augenverletzung im Detail
Brustschmerzen bei Erkältung und Husten

mit einem Druckgefühl auf der Brust und in der Herzgegend. Das Reden schmerzt, die Stimme ist rau, heiser oder verschwindet komplett.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Brustschmerzen bei Erkältung und Husten im Detail
Durst, groß

Großer Durst auf kalte Getränke, dann aber Neigung zu Brechreiz.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Durst, groß im Detail
Endometriose

Zu früh einsetzende, langanhaltende, hellrote Blutung. Begleitend Erschöpfung, Nervosität, innere Unruhe, starkes Verlangen nach Bewegung. Verschlimmerung durch emotionale Ereignisse sowie abends und nachts.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Endometriose im Detail
Haarausfall

Das Haar fällt in Büscheln aus. Bei einem geschwächten Allgemeinzustand verursacht durch eine kräftezehrende Krankheit.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Haarausfall im Detail
Heiserkeit

bei schmerzhafter Heiserkeit, die bis zur Stimmlosigkeit führen kann. Häufig in Verbindung mit trockenem, hartem Reizhusten.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Heiserkeit im Detail
Herbstdepression

Schwächezustände, Überempfindlichkeit gegen Licht und Geräusche D12, dreimal täglich

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Herbstdepression im Detail
Husten/ Bronchitis

bei trockenem, hartem Husten mit rauer Stimme oder Stimmverlust.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Husten/ Bronchitis im Detail
Long-COVID

Erschwerte Atmung mit Enge- und Druckgefühl im Brustkorb. Schlimmer bei Anstrengung und beim Liegen auf der linken Seite. Frieren, Leeregefühl im Kopf und großer Durst können begleitend auftreten.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Long-COVID im Detail
Magenübersäuerung

Empfindlichkeit gegen Säure allgemein, mit brennenden Magenschmerzen und Blähungen.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Magenübersäuerung im Detail
Menstruationsbeschwerden

hellrote, langanhaltende Blutungen mit der Neigung zu Nasenbluten. Der Zyklus kann durch starke Gefühle beeinflusst und dadurch unregelmäßig werden.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Menstruationsbeschwerden im Detail
Migräne

Kopfschmerzen in Verbindung mit Übelkeit, Erbrechen und Schwindel sowie Sehstörungen wie Flackern und Blitze. Dabei sehr empfindlich bei lauten Geräuschen, Licht und Gerüchen. Auslöser sind geistige Überanstrengung und Ärger. Patient ist erschöpft, depressiv und schreckhaft. Beschwerden verschlimmern sich durch kalte Luft und in warmen Räumen. Besserung durch Ruhe und Schlaf. Verschreibungspflichtig bis einschließlich D3.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Migräne im Detail
Nasenbluten

bei häufigem Nasenbluten, das spontan und ohne ersichtlichen Grund auftritt. Das Blut ist hellrot.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Nasenbluten im Detail
Sodbrennen/ saures Aufstoßen

empfindlich gegen Säure allgemein, mit brennenden Magenschmerzen und Blähungen. Patient hat großes Verlangen nach kalten Getränken, die erbrochen werden, sobald sie sich im Magen erwärmt haben.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Sodbrennen/ saures Aufstoßen im Detail
Übelkeit und Erbrechen

mit Sodbrennen und nagenden Schmerzen. Sofortiges Erbrechen bei kaltem Essen oder Trinken. Auch bei nervöser Übelkeit wegen bevorstehender Prüfungen.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Übelkeit und Erbrechen im Detail

Anwendungsinformationen

Darreichungsformen von Phosphorus

Bis einschließlich D3 ist Phosphorus verschreibungspflichtig; die üblichen Gaben liegen bei Potenzen zwischen D6 und D12.

Phosphorus Dosierung

Einnahme und Dosierung

Die für Phosphorus übliche Potenz D12 wird dreimal täglich mit fünf Globuli oder einer Tablette gereicht. Bei Durchfällen kann das Mittel stündlich mit drei Globuli genommen werden. Bei Besserung der Beschwerden wird es abgesetzt. Gefühlsschwankungen werden über mehrere Tage behandelt. Man gibt hier fünf Globuli D12 zweimal täglich, jedoch nicht über einen längeren Zeitraum hinweg.

Phosphorus Wirkung

Phosphorus wirkt auf die Atemwege, das Blut, das Nervensystem, den Verdauungstrakt, die Nieren und die Haut.

Phosphorus in der Schwangerschaft

Homöopathie während der Schwangerschaft

Mit Phosphorus wird in der Schwangerschaft weniger häufig therapiert. Man kann es geben bei nächtlichem Heißhunger, Sodbrennen und Durchfall, bei Heiserkeit und Reizhusten. Es hilft ängstlichen, besorgten Schwangeren, die über Morgenübelkeit und Schwindel klagen, dazu stark negative Phantasien über den Verlauf der Schwangerschaft, die Geburt und die Gesundheit des Kindes entwickeln. Der Phosphorus-Bedarf zeigt sich bei Schwangeren meistens in damit verbundenen extremen Gefühlsschwankungen.

Phosphorus für Babys

Homöopathie für Säuglinge und Babys

Phosphorus kann geeignet sein für Babys, die häufig unter Nasenbluten leiden und schnell blaue Flecken bekommen.
Bei Erkältungen und Heuschnupfen mit großem Durst auf kalte Getränke wird es ebenfalls häufig eingesetzt.

Zum Arzneibild von Phosphorus gehören morgendliche Durchfälle. Der Stuhl ist dünn wie Wasser und kann unverdaute Nahrungsbestandteile enthalten. Die Kinder zeigen großen Durst auf kaltes Wasser, welches aber den Durchfall eher verstärkt.

Phosphorus für Hund, Pferd und Katze

Homöopathie für Tiere

Phosphorus gilt bei Tieren als großes Verletzungsmittel. Selbst kleine Verletzungen bluten sehr schnell und sehr lange. Das Blut ist leuchtend rot.

Das Mittel wird vor allem ängstlichen und übererregbaren Tieren gegeben. Wenn Tiere bei lauten Geräuschen sehr schreckhaft sind oder besonders ängstlich bei Sylvester-Knallerei, sollte an Phosphorus als Mittel gedacht werden. Die Tiere sind ganz allgemein eher ängstlich und bleiben nicht gerne alleine.

Nebenwirkungen von Phosphorus

Die Gabe von Phosphorus in der Schwangerschaft und Stillzeit sollte möglichst nur unter fachkundlicher Aufsicht erfolgen. Das Mittel darf nicht langfristig oder bei unpassendem Erscheinungsbild verabreicht werden. Tritt nach einigen Tagen keine Besserung ein, sollte das Mittel nicht weiter gegeben werden.

Fallbeispiel Phosphorus

Magenschleimhautentzündung nach geistiger Erschöpfung

Ein Jura-Student steht kurz vor dem Examen. Das viele Lernen hat ihn geistig erschöpft. Er leidet unter brennenden Magenschmerzen, Blähungen und starkem Mundgeruch. Er trinkt sehr viel, vor allem kaltes Wasser in großen Mengen. Es ist schon öfter vorgekommen, dass er das Wasser kurz nach dem Trinken wieder erbrochen hat. In den letzten Wochen hat er ein paar Mal Nasenbluten gehabt. Das Blut war hellrot und ist in Strömen geflossen. Das bevorstehende Examen macht ihn nervös und verursacht Übelkeit. Morgens erwacht er schlecht gelaunt und kann sich kaum zum Lernen aufraffen, weil er sich so erschöpft fühlt.

Phosphorus gegen Magenbeschwerden

Brennende Magenschmerzen, Blähungen, Nasenbluten, großes Verlangen nach kalten Getränken und erbrechen dieser, sobald sie sich im Magen erwärmt haben, sowie geistige Erschöpfung und Reizbarkeit sind Hinweise auf das homöopathische Mittel Phosphorus.

Wie geht es weiter?

Der Student nimmt Phosphorus C30 und bemerkt innerhalb von einer Woche eine deutliche Besserung seiner Beschwerden. Er kann wieder normal essen, ohne dass er unter Magenschmerzen leidet. Er hat keinen Mundgeruch mehr. Nasenbluten ist innerhalb dieser Zeit nicht aufgetreten. Er fühlt sich insgesamt ruhiger und ausgeglichener. Er ist nicht mehr so nervös und reizbar. Sein Energielevel ist deutlich gestiegen. Er kann sich wieder besser beim Lernen konzentrieren.

Fachwissen für Homöopathen

Typische Potenzen:
Phosphorus wird meist in den Potenzen D6, D12, C30 und C200 angewendet.
Verschreibungspflichtig:
Phosphorus ist bis zur Potenz D3 verschreibungspflichtig.
Deutsche Bezeichnung:
Gelber Phosphor
Stoffart:
Mineralstoff
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Aktuelles aus Homöopathie & Naturheilkunde

31.05.2023

Das Ergebnis einer Umfrage in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH), in der PTA und Apotheker befragt wurden.

24.04.2023

Das Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) hat eine Befragung zur Homöopathie durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass 94% der Befragten homöopathische Arzneimittel kennen und jeder Zweite bereits Erfahrungen mit ihnen gemacht hat.

17.11.2022

Autoren einer Meta-Analyse untersuchten Homöopathie-Studien, um darzustellen, ob eine homöopathische Behandlung mit individuellen Einzelmitteln bei Kindern mit ADHS wirksam ist.

Redaktionelle Leitung und Qualitätssicherung: Heilpraktikerin

Unsere Quellenangaben

  • Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre, William Boericke, Narayana Verlag, Kandern, 3. Ausgabe, 2010
  • Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel, Henry C. Allen, Urban & Fischer Verlag, 5. Auflage, 2017
  • Leit- und wahlanzeigende Symptome der Homöopathie, Adolf Voegeli, Haug Verlag, Stuttgart, 5. Auflage, 2002
  • Das kleine Buch der Arzneimittel-Beziehungen, I. Seider, Barthel & Barthel Verlag, 11. Auflage 2007

Letzte Aktualisierung: 16.06.2022

Bitte beachten Sie:

Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch! Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Heilpraktiker, Arzt oder Apotheker!