Lycopodium

in der Homöopathie

Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

Inhaltliche Betreuung
Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

🖊 Aktualisiert am: 04.02.2024



Abbildung von Lycopodium

Was ist Lycopodium?

Die aus den Pollen des Mooses gewonnene Substanz wird in der Homöopathie als Konstitutionsmittel für geistig rege, aber physisch schwache Patienten eingesetzt. Die Wirkung erstreckt sich auf die Leber sowie die Schleimhäute der Harn-, Atmungs- und Verdauungsorgane. Dementsprechend kommt Lycopodium bei allen Arten von diesbezüglichen Beschwerden wie Harndrang, Kurzatmigkeit, Hustenreiz durch Kehlkopfkitzeln, Appetitlosigkeit, Völlegefühl oder Blähungen zur Anwendung.

Die Leiden bessern sich durch frische Luft, langsame Bewegungen oder die Aufnahme warmer Speisen und Getränke; zwischen 16 und 20 Uhr sowie durch einengende Kleidung, Wärme oder rechtsseitiges Liegen verschlimmern sie sich.

Informationen zum Mittel

Woran erkennt man Personen, die Lycopodium benötigen?

Ebenso vielfältig wie das Einsatzgebiet von Lycopodium sind die typischen Erscheinungsbilder, die mitunter gegensätzlich und paradox wirken. So haben Lycopodium-Typen häufig Heißhunger und großen Appetit, sind aber bereits nach dem ersten Bissen satt; ihr Teint wechselt dabei von der üblichen falben Grundfarbe zu rot. Trotz trockenem Mund verspüren sie keinen Durst und haben häufig zwei unterschiedlich temperierte Füße. Auch Lycopodiums Wesen ist widersprüchlich: einerseits rechthaberisch und diktatorisch, leidet er gleichzeitig an mangelndem Selbstvertrauen und fürchtet, Stress nicht bewältigen zu können. Fühlt er sich wohl, sucht und liebt er die Gesellschaft anderer Menschen; bei Unwohlsein möchte er allein gelassen werden und zieht sich zurück.

Lycopodium hat trotz hohem Intellekt ein schlechtes Gedächtnis und lässt beim Schreiben Buchstaben aus. Sein Schlaf ist schon im Babyalter gestört; häufig ist er nachts munterer als am Tag, träumt schlecht und wacht mit Heißhunger auf.

Wie wirkt Lycopodium auf die Psyche?

Lycopodium, als homöopathisches Mittel, entfaltet eine gezielte Wirkung auf die Psyche von Menschen, die unter Minderwertigkeitsgefühlen und Schwierigkeiten im Umgang mit dem eigenen Selbstwertgefühl leiden. Die charakteristischen Lycopodium-Typen neigen dazu, auf diese inneren Unsicherheiten mit zwei verschiedenen Verhaltensweisen zu reagieren – entweder ziehen sie sich in ihre eigene Welt zurück oder sie treten nach außen hin selbstbezogen und überheblich auf.

Ein weiteres markantes Merkmal ist das übermäßige Verlangen nach Süßigkeiten, wobei die Lycopodium-Typen oft so viel davon essen, dass es sich nachteilig auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden auswirken kann.

Das homöopathische Mittel Lycopodium unterstützt die Psyche, indem es harmonisierend wirkt. Es hilft den Betroffenen dabei, ihre Minderwertigkeitsgefühle zu überwinden und das Verlangen nach Süßigkeiten zu verringern.

Leitsymptome

Bei der Suche nach dem passenden homöopathischen Mittel, kommen oft mehrere in Betracht. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Lycopodium das passende Mittel für Sie ist, dann schauen Sie sich die Leitsymptome und die Modalitäten an. Diese helfen Ihnen dabei, eine Entscheidung für ein passendes homöopathisches Mittel zu treffen. 

Es müssen jedoch nicht alle Leitsymptome von Lycopodium auf Sie zutreffen. Es reicht, wenn Sie das deutliche Gefühl haben, das Mittel passt größtenteils. 

  • Symptome auf der rechten Körperseite
  • Roter Sand im Urin
  • Verlangen nach Wärme und warmen Mahlzeiten, Getränken
  • Abmagerung
  • Flattern der Nasenflügel
  • Satt nach wenigen Bissen
  • Erfolgloser Stuhldrang bei hartem Stuhl
  • Stinkender, klebriger Schweiß
  • Schlimmer zwischen 16 und 20 Uhr
  • Verstopfte Nase während der Nacht mit Atemschwierigkeiten
  • Großes Verlangen nach Süßem
  • Blähbauch mit lautem Gluckern
  • Scheidentrockenheit
  • Nächtliches Erwachen mit Hungergefühl
  • Minderwertigkeitsgefühl
  • Tritt nach unten und buckelt nach oben (tyrannisches Verhalten in der Familie und unterwürfiges Verhalten gegenüber höhergestellten Personen)
  • Lampenfieber
  • Saures Aufstoßen und Sodbrennen

In der Homöopathie gibt es immer mehrere Mittel zur Behandlung von Beschwerden. Die Auswahl des passenden, individuellen Mittels erfolgt oft anhand der Modalitäten. Die Modalitäten beschreiben die Umstände der Verbesserung und der Verschlechterung.

Verbesserung & Verschlechterung

Lycopodium ist bei allen typischen Symptomen angezeigt, die sich durch folgende Modalitäten verbessern oder verschlechtern:

Verbesserung:
  • Aktivität
  • Bewegung
  • frische Luft
  • heiße Nahrung
  • in der Nacht
  • lockere Kleidung
  • Wärme
Verschlechterung:
  • am frühen Morgen
  • extreme Hitze und Kälte
  • kalte Getränke
  • kalte Luft
  • mangelnde Bewegung
  • nach dem essen (verbunden mit Müdigkeit, zwischen 16-20 Uhr)
  • warme, geschlosse Räume

Was sind typische Anwendungsgebiete für Lycopodium?

  • Sodbrennen
  • Aufstoßen
  • Blähungen
  • Verstopfung
  • Lampenfieber
  • Lungenentzündung
  • Beschwerden durch Gallen- oder Nierensteine

Anwendungsgebiete im Detail

Abnehmen

Verdauungsprobleme: Blähungen mit Kugelbauch

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Abnehmen im Detail
Abnehmen

Verdauungsprobleme, Verstopfung allgemein

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Abnehmen im Detail
Appetit, vermehrt

Heißhunger entsteht vor allem nachts, nach wenigen Bissen bereits Völlegefühl. Großes Verlangen nach Süßigkeiten. Neigung zu Blähungen und Sodbrennen.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Appetit, vermehrt im Detail
Alle 14 Anwendungsgebiete von Lycopodium anzeigen

Anweundungsinformationen

Lycopodium Wirkung

Lycopodium wirkt in den Potenzen D6, D12, D30, C30, C200 auf die Psyche, Magen und Darm, die Leber, die Atemwege und die Harnorgane.

Darreichungsformen von Lycopodium

Die üblichen Anwendungen für Lycopodium liegen zwischen D6 und D12.

Lycopodium Dosierung

Einnahme und Dosierung

Akute oder leicht chronische Symptome behandelt man mit fünf Globuli oder Tropfen in den Potenzen D6 oder D12. Man gibt dreimal täglich 5 Globuli. Säuglinge erhalten bei Bedarf eine einmalige Gabe D12.

Gibt es Nebenwirkungen bei der Einnahme von Lycopodium ?

Es sind keine Nebenwirkungen in der Selbstmedikation mit Niedrigpotenzen (bis D12) bekannt. Lycopodium sollte nur so lange angewendet werden, wie die Symptomatik besteht, da sonst ein Arzneimittelbild entwickelt werden kann. Es ist ratsam, die Therapie mit Hochpotenzen von einem Homöopathen begleiten zu lassen.

Weitere Themen zur Anwendung von Lycopodium

Typische Potenzen:
Von Lycopodium werden häufig die Potenzen D6, D12, C6, C12, C30 und die C200 zur Behandlung eingesetzt.
Deutsche Bezeichnung:
Bärlapp
Stoffart:
Pollen des Bärlappmooses
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Redaktionelle Leitung und Qualitätssicherung: Heilpraktikerin

Unsere Quellenangaben

  • Handbuch der homöopathischen Leitsymptome und Bestätigungssymptome, Roger Morrison, Kai Kröger Verlag für homöopathische Literatur, Groß Wittensee, 1. Auflage, 1995
  • Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre, William Boericke, Narayana Verlag, Kandern, 3. Ausgabe, 2010
  • Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel, Henry C. Allen, Urban & Fischer Verlag, 5. Auflage, 2017
  • Das kleine Buch der Arzneimittel-Beziehungen, I. Seider, Barthel & Barthel Verlag, 11. Auflage 2007

Letzte Aktualisierung: 04.02.2024

Bitte beachten Sie:

Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch! Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Heilpraktiker, Arzt oder Apotheker!