Atropinum sulfuricum

in der Homöopathie

Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

Inhaltliche Betreuung
Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

🖊 Aktualisiert am: 24.02.2021



Was ist Atropinum sulfuricum?

Atropinum sulfuricum ist eines der selten in der Eigenmedikation angewandten homöopathischen Mittel.

Es wirkt auf das vegetative Nervensystem und hemmt die Auswirkungen des Parasympathikus, welcher die Körperfunktionen steuert. Die Homöopathie reicht Atropinsulfat bei Krämpfen der glatten Muskulatur. Dazu gehören Magenkämpfe, Darmkoliken, Blasenbeschwerden, Krampf- und Keuchhusten. Das Mittel wird weiterhin genutzt bei Kopfschmerzen, Morbus Parkinson und Epilepsie oder epilepsieartigen Zuständen. Die psychische Wirkung konzentriert sich auf die Bewältigung von Kindheitstraumata und Verdrängung.

Atropinum sulfuricum gilt als Akutmittel, das kurzfristig bei Herz-Kreislauf- und Lungen-Erkrankungen, auch bei Wiederbelebungsmaßnahmen, zum Einsatz kommt. Es wirkt schnell, ist jedoch bis einschließlich der Potenz D3 verschreibungspflichtig.

Leitsymptome

  • Blasenentzündung mit häufigem Wasserlassen während der Nacht
  • Sehen von Doppelbildern oder Farben vor den Augen
  • Geröteter Hals mit Schluckproblemen

Informationen zum Mittel

Woran erkennt man Patienten, die Atropinum sulfuricum benötigen?

Die Patienten sind von äußeren Eindrücken völlig überreizt, neigen zu Sinnestäuschungen, klagen beim Sehen über Doppelbilder. Die Pupillen sind erweitert, die Augen fühlen sich ausgetrocknet an. Abends schmerzt der Kopf. Man wird oft ohnmächtig. Es wird über unwillkürliche Schweißausbrüche und häufiges Wasserlassen, oft auch nächtlichem Einnässen, berichtet. Die Extremitäten zucken oder zittern wie beim Veitstanz oder bei Parkinson. Die Schleimhäute sind ausgetrocknet.

Atropinum sulfuricum-Erwachsene zeigen eine reizbare, mürrische und ängstliche Grundstimmung.

Atropinum sulfuricum-Kinder sind streitsüchtig und neigen zu aggressivem Verhalten.

Modalitäten

Modalitäten im Begriffslexikon erklärt

Atropinum sulfuricum ist bei allen typischen Symptomen angezeigt, die sich durch folgende Modalitäten verbessern oder verschlechtern:

Verbesserung:
  • Nicht bekannt
Verschlechterung:
  • Abends und nachts

Was sind typische Anwendungsgebiete für Atropinum sulfuricum?

  • Blasenentzündung
  • Mandelentzündung
  • Sehstörungen

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Anwendungsgebiete im Detail

Blasenbeschwerden und Blasenentzündungen

Häufiger Harndrang mit viel Urin, vor allem nachts. Es kommt zu nächtlichem Einnässen. Häufig Kinder, die nachts einnässen.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Blasenbeschwerden und Blasenentzündungen im Detail
Halsschmerzen

Entzündete Mandeln, begleitet von Mundtrockenheit und Schluckbeschwerden.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Halsschmerzen im Detail
Herzbeschwerden

Deutlich verlangsamter Herzschlag. Man fürchtet einen Herzstillstand, entwickelt große Angst.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Herzbeschwerden im Detail
Kopfschmerzen/ Migräne

Vor allem abends kommt es zu hämmernden, bohrenden Kopfschmerzen mit Sehstörungen. Man sieht doppelt oder verschwommen, nimmt Farben oder Schatten wahr. Die Augen sind trocken, die Pupillen groß, teilweise nur einseitig. Die Schmerzen können eine Ohnmacht auslösen.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Kopfschmerzen/ Migräne im Detail
Sehstörungen

Akkomodationsstörungen. Man kann schwer von Nah- auf Fernsicht bzw. umgekehrt umstellen. Verschwommenes oder doppeltes Sehen. Die Sehstörungen lösen Kopfschmerzen aus oder treten begleitend dazu auf. Das Mittel kann ggf. bei kindlichem Schielen verabreicht werden.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Sehstörungen im Detail

Anwendungsinformationen

Darreichungsform von Atropinum sulfuricum

Das Mittel wird als Globuli oder Tabletten in niedriger Potenz und geringer Frequenz verabreicht (Akutmittel).

Atropinum sulfuricum Dosierung

Einnahme und Dosierung

Es werden bei Bedarf fünf Globuli D4, D6 oder D12, alternativ eine Tablette in den angegebenen Potenzen, gereicht. Sobald die Symptome eine Besserung zeigen, muss das Mittel abgesetzt werden.

Atropinum sulfuricum in der Schwangerschaft

Es sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit keine Eigenmedikation mit Atropinum sulfuricum erfolgen.

Nebenwirkungen von Atropinum sulfuricum

Es kann im Sinne der Erstverschlimmerung zu Zittern und erweiterten Pupillen sowie unregelmäßigem Herzschlag kommen. Die Symptome dürfen nicht länger als maximal eine Stunde anhalten, ansonsten muss das Mittel umgehend abgesetzt werden. Kindern und Schwangeren sollten Atropinum sulfuricum nur unter fachkundiger Begleitung verabreicht werden. Atropinsulfat eignet sich keinesfalls für Patienten mit bekanntem Bluthochdruck oder Glaukom.
Das Mittel ist erst ab Potenz D4 frei erhältlich.

Ähnliche Mittel

Belladonna

Atropinum sulfuricum ist nicht ganz so heftig wie Belladonna bei Sehstörungen. Bei Belladonna sind die Pupillen stärker geweitet und die Patienten sind sehr lichtscheu.

Typische Potenzen:
D4, D6 bis D12
Deutsche Bezeichnung:
Atropinsulfat
Stoffart:
Mineralsalz
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31.05.2023

Das Ergebnis einer Umfrage in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH), in der PTA und Apotheker befragt wurden.

24.04.2023

Das Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) hat eine Befragung zur Homöopathie durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass 94% der Befragten homöopathische Arzneimittel kennen und jeder Zweite bereits Erfahrungen mit ihnen gemacht hat.

17.11.2022

Autoren einer Meta-Analyse untersuchten Homöopathie-Studien, um darzustellen, ob eine homöopathische Behandlung mit individuellen Einzelmitteln bei Kindern mit ADHS wirksam ist.

Redaktionelle Leitung und Qualitätssicherung: Heilpraktikerin

Unsere Quellenangaben

  • 1001 kleine Arzneimittel, Dr. Frederik Schroyens, Hahnemann Institut für homöopathische Dokumentation, 1995

Letzte Aktualisierung: 24.02.2021

Bitte beachten Sie:

Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch! Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Heilpraktiker, Arzt oder Apotheker!