Nux vomica: Homöopathische Anwendung beim Pferd

Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

Inhaltliche Betreuung
Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

🖊 Aktualisiert am: 18.12.2023

Ihr Pferd leidet unter Verdauungsbeschwerden aufgrund von falschem oder verdorbenem Futter und zu hastigem Fressen? Frisst es gierig alles, was ihm unter die Nase kommt, aber hat so gut wie nie Durst? Ist es besonders kälteempfindlich und bevorzugt warme Plätze?"

Dann könnte eine Behandlung mit dem homöopathischen Mittel Nux vomica hilfreich sein. Erfahren Sie in diesem Beitrag alles über die Anwendungsmöglichkeiten von Nux vomica bei Ihrem Pferd, die Dosierung und richtige Einnahme.

Bei der Frage, ob Nux vomica das richtige Mittel für Ihr Pferd ist, hilft Ihnen ein Vergleich mit dem homöopathischen Nux vomica-Typ. Erkennen Sie Ihr Pferd in der Typbeschreibung ganz oder in Teilen wieder? Dann kann sich eine Behandlung mit Nux vomica lohnen.

Typbeschreibung

Nux vomica-Pferde sind entweder schlanke und magere Tiere oder kräftig und muskulös. Grundsätzlich gesellig und für Späße zu haben, zeigen sich allerdings auch vorsichtige und ängstliche Züge. Besonders bei ungewohnten Geräuschen ist das Pferd schreckhaft und es kann durchaus passieren, das es die Flucht ergreift.

Nux vomica-Pferde sind stets auf ihren Vorteil bedacht – sei es beim Futter oder in Form von Anerkennung. Oft wird dabei rücksichtslos vorgegangen. Dieser Konstitutionstyp ist nicht gern allein und mag es, unter seinen Artgenossen zu sein. Hier haben Nux vomica-Pferde gern eine hohe Rangposition inne und es wird auch hart darum gekämpft, ggf. auch aggressiv gegenüber anderen Pferden vorgegangen. Die eigenen Vorteile stehen dabei wieder im Vordergrund – einen guten Platz auf der Koppel oder einen Bestplatz bei der Futtervergabe.

Generell steht das Fressen beim Nux vomica-Typ ganz hoch im Kurs. Stets und ständig hungrig wird das Futter bis auf den letzten Bissen aufgefressen – oftmals leider auch verdorbenes oder nicht geeignetes Futter. Über kurz oder lang endet dies mit Verdauungsbeschwerden wie Durchfall und Verstopfung bis hin zu Koliken. Selbst im kranken Zustand verspürt ein Nux vomica-Pferd Appetit. Das Durstempfinden ist wenig ausgeprägt.

Körperlich zeigt sich bei Nux vomica-Pferden eine große Frostigkeit. Sie frieren außerordentlich stark, meiden aber direkte Sonneneinstrahlung. Sie lassen sich gern zudecken.

Leitsymptome und Modalitäten

Die Leitsymptome geben Ihnen Hilfestellung, wenn Sie überlegen, Ihrem Pferd Nux vomica zu geben, sich aber noch nicht sicher sind, ob es das richtige homöopathische Mittel ist. 

Die folgenden Leitsymptome können Ihnen bei der Entscheidung für Nux vomica helfen. Die Leitsymptome eines homöopathischen Mittels zeigen an, bei welchen Beschwerden Nux vomica hilfreich ist. Nicht alle der aufgelisteten Beschwerden müssen bei Ihrem Pferd zutreffen. Es reicht, wenn einige typische Symptome passend sind. 

  • Verstopfung mit anhaltendem, aber erfolglosem Stuhldrang
  • Koliken und Durchfälle durch gieriges Fressen
  • ständiges Frieren und besondere Kälteempfindlichkeit
  • Überempfindlichkeit auf äußere Reize (Geräusche, Lichtempfindlichkeit)
  • häufig nervöse Störungen (zeigt sich u.a. in Störungen des Bewegungsapparats, als Koordinations- oder Durchblutungsstörungen)
  • nervöser Juckreiz ohne Hautveränderungen
  • erhöhte Infektanfälligkeit und Leberbelastungen durch falsches Futter
  • Kreislauf-, Gelenk- oder Muskelprobleme bei übermäßiger Leistungsbereitschaft

Wenn Sie zwischen zwei oder mehreren homöopathischen Mitteln zur Behandlung Ihres Pferds schwanken, sehen Sie sich die Modalitäten der Mittel an. Anhand derer können Sie ein passendes Mittel auswählen. Die Modalitäten zeigen an, unter welchen Umständen sich bestehende Krankheitssymptome verbessern oder verschlechtern. Dies ist sehr individuell und kann bei jedem Pferd unterschiedlich sein. Daher sind die Modalitäten gut geeignet, um eine Mittelwahl zu unterstützen. 

Verbesserung

  • abends
  • durch Wärme und warme Anwendungen
  • nach kurzem Nickerchen
  • Ruhe 

Verschlechterung 

  • am Morgen
  • nach dem Fressen
  • kalte Temperaturen und Zugluft
  • schlechte Stimmung (Ärger, Zorn)
  • leichte Berührungen
  • Sattelgurt (aufgrund der Enge)

Anwendungsgebiete

Ihr Pferd leidet unter Verdauungsbeschwerden aufgrund von falschem oder verdorbenem Futter und zu hastigem Fressen? Frisst es gierig alles, was ihm unter die Nase kommt, aber hat so gut wie nie Durst? Ist es besonders kälteempfindlich und bevorzugt warme Plätze?

Dann könnte eine Behandlung mit dem homöopathischen Mittel Nux vomica hilfreich sein. Erfahren Sie in diesem Beitrag alles über die Anwendungsmöglichkeiten von Nux vomica bei Ihrem Pferd, die Dosierung und richtige Einnahme.

Bei der Frage, ob Nux vomica das richtige Mittel für Ihr Pferd ist, hilft Ihnen ein Vergleich mit dem homöopathischen Nux vomica-Typ. Erkennen Sie Ihr Pferd in der Typbeschreibung ganz oder in Teilen wieder? Dann kann sich eine Behandlung mit Nux vomica lohnen.

Dosierung und Einnahme

Nux vomica kann in der Potenz C30 in maximal 3 Gaben verabreicht werden.

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Redaktionelle Leitung und Qualitätssicherung: Heilpraktikerin

Unsere Quellenangaben

  • Krüger, Christiane P.: Praxisleitfaden Tierhomöopathie: Vom Arzneimittelbild zum Leitsymptom. Sonntag, J; 3. überarbeitete und erweiterte Edition (23. November 2016)

  • Quast, Carolin; Scharf, Klaus Gerd: Homöopathische Konstitutionsmittel für Pferde mit 30 Cartoons; Sonntag Verlag: 2. aktualisierte und erweiterte Edition (9. April 2014)

  • Marx-Holena, Hilke: Homöopathie für Pferde: Der Praxis-Ratgeber für die Stallapotheke (BLV Pferde & Reiten); BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH; 5. Edition (7. September 2016)

  • Specht, Simone: Homöopathie für Pferde. Naturheilpraxis kompakt: Neu: jetzt mit Bachblüten; Verlag Eugen Ulmer; 2. Edition (22. Januar 2015)

Letzte Aktualisierung: 18.12.2023

Bitte beachten Sie:

Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch! Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Heilpraktiker, Arzt oder Apotheker!