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Krebsinstitut (NCI) fördert Homöopathie bei Hirntumoren

01.07.2019

Krebsinstitut (NCI) fördet Homöopathie bei Hirntumoren

Befürworter und Gegner der Homöopathie stehen sich unversöhnlich gegenüber. Die einen berichten von positiven Erfahrungen mit Globuli & Co., für andere sind homöopathische Zubereitungen reiner Humbug. Da klingt es wie ein Paukenschlag, dass das renommierte US-amerikanische National Cancer Institute (NCI) die Forschung an homöopathischen Mitteln gegen Hirntumoren fördern will.

Das Best Case Series-Programm des NCI

Seit 1991 verfolgt das National Cancer Institute NCI die Evaluation von Daten aus Komplementär- und Alternativmedizin (CAM) - mit den gleichen strengen Bewertungskriterien, die für schulmedizinische Studien gelten [1]. Anhand dieser Ergebnisse koordiniert das Institut in den USA alle Forschungsvorhaben, die sich mit Krebserkrankungen befassen. Das Programm trägt die Bezeichnung Best Case Series (BCS) und soll bei der Identifizierung neuer Krebstherapien helfen, egal wie ungewöhnlich diese auf den ersten Blick erscheinen.

Homöopathische Krebsbehandlung in Indien

Eingang in das BCS-Programm fand ein homöopathisches Verfahren, das nach seinen Entwicklern als Banerji-Protokoll bezeichnet wird. Forscher der Prasanta Banerji Homoeopathic Research Foundation (PBHRF) in Kalkutta haben Daten über die Therapie von 17.324 Patienten mit verschiedenen malignen Tumoren erhoben.

Diese wurden zwischen 1990 und 2005 ausschließlich mit Homöopathie behandelt - ohne Operation, Bestrahlung oder Chemotherapie. Bei 19 Prozent verschwanden die Geschwulste komplett, bei 21 Prozent kam es zu einer wesentlichen Besserung oder der Tumor wuchs nicht weiter.

Als Best Cases wurden dem NCI zwei Fälle von Lungenkrebs und zwei mit Speiseröhrenkrebs vorgelegt. Die Bronchialkarzinome wurden mit Kalium carbonicum 200c, die Ösophagealkarzinome mit Condurango 30c behandelt – mit hervorragendem Erfolg. Nach eingehender Prüfung kam man zu dem Schluss, dass die Forschung über das Banerji-Protokoll finanzielle Förderung verdient hat [2].

Mit Homöopathie gegen Hirntumoren

Zusammen mit Mitarbeitern des MD Anderson Cancer Center der University of Texas führten die Wissenschaftler des PBHRF eine Studie über Hirntumoren durch. Bei den 15 Patienten zwischen 10 und 65 Lebensjahren kamen erneut nur homöopathische Mittel zum Einsatz, Ruta graveolens 6c und Calcarea phosphorica 3X. Bemerkenswert waren vor allem die Ergebnisse der Patienten, die an einem Gliom litten: Bei acht der neun behandelten Personen verschwand der Tumor vollständig, beim neunten Fall wurde er kleiner [3].

Warum sind Gliome so gefürchtet?

Gliome gehören zu den gefürchtetsten Hirntumoren. Kinder sind häufig von einem Glioblastom betroffen, das in allen Altersstufen als unheilbar und extrem bösartig gilt. Nach Diagnosestellung stirbt die Hälfte der Patienten innerhalb eines Jahres. Die Schulmedizin sieht das volle Programm vor: Operation am offenen Schädel, Chemotherapie und Bestrahlung – mit mäßigem Erfolg. Lediglich niedriggradige Gliome bei Kindern lassen sich eine Weile hinauszögern.

Was bringt die Zukunft?

So bemerkenswert dieser Erfolg auch sein mag: für Jubelmeldungen im Sinne von Hirntumore sind besiegt! ist es zu früh. Darüber sind weiterführende Studien mit größeren Patientenzahlen notwendig. Aber die Ergebnisse sind ermutigend. In Anbetracht der guten Verträglichkeit und geringen Kosten könnte die Homöopathie eine gute Ergänzung oder sogar Alternative bei der Krebstherapie sein. Gerade Patienten mit einem Gliom haben aus schulmedizinischer Sicht nicht viel zu verlieren.

Quellen, Links und weiterführende Literatur

  1. Hawkins MJ, Friedman MA:
    National Cancer Institute’s evaluation of unconventional cancer treatments.
    J Natl Cancer Inst. 1992 Nov 18;84(22):1699-702.
  2. Banerji P, Campbell DR, Banerji P:
    Cancer patients treated with the Banerji protocols utilising homoeopathic medicine: a Best Case Series Program of the National Cancer Institute USA.
    Oncol Rep. 2008 Jul;20(1):69-74.
  3. Pathak S, Multani AS, Banerji P, Banerji P:
    Ruta 6 selectively induces cell death in brain cancer cells but proliferation in normal peripheral blood lymphocytes: A novel treatment for human brain cancer.
    Int J Oncol. 2003 Oct;23(4):975-82.

Autor
Dr. rer. medic. Harald Stephan - Biologe und promovierter Medizinwissenschaftler

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