Aktuelles aus der Homöopathie

Homöopathie-Zertifizierung: ein Versuch der Qualitätssicherung

25.09.2019

Homöopathie Zertfizierung

Allein die Tatsache, dass jemand Arzt oder Heilpraktiker ist und Homöopathie als Therapie anbietet, sagt noch nichts darüber aus, ob derjenige gut ausgebildet ist und über viel Erfahrung verfügt. Gesetzliche Richtlinien für die Ausübung der Homöopathie als Behandlungsmethode gibt es nicht. So ist vieles möglich: Therapeuten, die ihr Wissen in einem Wochenendseminar erworben haben und auch Therapeuten, die eine mehrjährige Ausbildung absolviert habe, sich ständig weiterbilden und regelmäßig Supervision in Anspruch nehmen.

Qualitätssicherung in Therapie und Ausbildung

Die Homöopathie-Zertifizierungen wurden entwickelt, um die Homöopathie in der Bevölkerung und im Gesundheitswesen durch hohe Qualitätsstandards als anerkannte Therapie zu festigen. Dazu wurden von den verschiedenen Institutionen Qualitätsrichtlinien für die Ausbildung festgelegt. Dazu gehört eine Mindestausbildungszeit von 1.800 Ausbildungsstunden in klassischer Homöopathie, deren Inhalte in einer bundesweit einheitlichen Prüfung nachgewiesen werden müssen. Die Prüfung können nur zugelassene Heilpraktiker und approbierte Ärzte ablegen. Die zertifizierten Therapeuten müssen zudem während der ersten Praxisjahre kontinuierliche Supervisionen und regelmäßige Fortbildungen vorweisen, um das Zertifikat dauerhaft zu behalten.

Die Angebote zur Zertifizierung gibt es bereits seit vielen Jahren. Im Zuge der aktuellen Kritik an der Homöopathie bekommt die Qualitätssicherung eine besondere Bedeutung. Patienten sollen darauf vertrauen können, dass sie von gut ausgebildeten homöopathischen Therapeuten behandelt werden, die sich zudem fortlaufend weiterbilden.

Welche Homöopathie-Zertifizierungen gibt es in Deutschland?

In Deutschland gibt es drei Stellen, bei denen sich homöopathische Therapeuten zertifizieren können.

DZVhÄ (nur für Ärzte und weitere Fachgruppen)

BKHD (für Ärzte und Heilpraktiker)

SHZ (für Ärzte und Heilpraktiker)

Zusatzbezeichnung Homöopathie und Homöopathiediplom des DZVhÄ

Der deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte e. V. (DZVhÄ) bietet Homöopathie-Ausbildung für Ärzte und weitere Fachgruppen an.

Ärzte können die Zusatzbezeichnung Homöopathie von der zuständigen Landesärztekammer verliehen bekommen. Mit einer weitergehenden Ausbildung kann das Homöopathie-Diplom erworben werden. Dieses ist Voraussetzung, um an einigen Verträgen der Integrierten Versorgung Homöopathie (Selektivverträge) teilnehmen zu können.

Die weiteren Fachgruppen, die eine qualifizierte Zusatzbezeichnung Homöopathie erlangen können, sind Apotheker, Hebammen, Tierärzte und Zahnärzte.

Mehr Informationen gibt es hier: https://www.weiterbildung-homoeopathie.de/

BKHD – Qualitätskonferenz  

Der Bund klassischer Homöopathen Deutschlands e. V. (BKHD) ist der Dachverband der homöopathischen Fachgemeinschaften in Deutschland und bildet die Qualitätskonferenz. Aufgabe der Qualitätskonferenz ist die Qualitätssicherung in der Fort- und Ausbildung klassisch homöopathischer Therapeuten.

https://homoeopathie-qualitaet.de/

SHZ – Stiftung Homöopathie Zertifikat

Ziel des SHZ ist eine unabhängige Zertifizierung zur Sicherung der Qualität, sowie zur Förderung und Weiterbildung der homöopathischen Aus- und Weiterbildung. Bei der SHZ können sich Therapeuten, Dozenten, Supervisoren und Schulen zertifizieren lassen. Die Qualitätskriterien, die bei der Zertifizierung angewendet werden, sind in mehrjähriger Arbeit durch die Arbeit von Experten bundesweit erarbeitet worden.

https://www.homoeopathie-zertifikat.de/              

Vorteile der Homöopathie-Zertifizierung

Für Ärzte, die Homöopathie anbieten möchten, ist das Homöopathie-Diplom Voraussetzung um an einigen Verträgen der Integrierten Versorgung Homöopathie (Selektivverträge) teilnehmen zu können.

Für Heilpraktiker gibt es keinen direkten Nutzen, was die Erstattungsfähigkeit angeht. Zudem ist die Zertifizierung mit hohen Kosten und viel Aufwand verbunden. Das Homöopathie-Zertifikat bietet ihnen jedoch die Qualitätssicherung ihrer Arbeit und Vorteile bei der Patientengewinnung.

Für Patienten eröffnet das Homöopathie-Zertifikat die Möglichkeit, sich einen Homöopathen zu suchen, bei dem sie sich sicher sein können, dass er solide ausgebildet ist und sich ständig weiterbildet. Was aber im Umkehrumschluss nicht bedeutet, dass ein Homöopath, der nicht zertifiziert ist, nicht ebenso gut ausgebildet sein kann.

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Redaktionelle Leitung und Qualitätssicherung: Heilpraktikerin

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Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch! Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Heilpraktiker, Arzt oder Apotheker!